Nacht der Heiligen - Allerseelen 2019
Die Resonanz war beeindruckend, sowohl von der Besucherzahl, als auch im Haller Tagblatt. Am Allerseelentag fand die erste Nacht der Heiligen in der Stiftskirche St. Nikolaus auf der Comburg statt. Nicht wenige waren angenehm überrascht, als sie in die Kirche gingen. Gelb-goldenes Scheinwerferlicht am Hochaltar und die Orgel in blau getaucht. Dazwischen unzählige Taschenlampen-Spots an der Decke, auf den Skulpturen oder am Boden. Manche Kinder nutzen die Möglichkeit und schauten sich das goldene Christus-Antipendium ganz aus der Nähe an. Andere gingen zur Orgel und genossen den Blick von der Empore auf das sich bewegende Lichtermeer oder sie stiegen in die Krypta hinab, die vorher nicht allen bekannt war. Gregorianischer Choral, Orgelspiel und Impulse zu einzelnen Heiligen bildeten den Rahmen der Veranstaltung.
Entstanden ist die Idee bei der Klausurtagung im Frühjahr. Etwas Neues wagen, Kirche am Ort leben, ein Projekt, das es so noch nicht gibt. Die Nacht der Heiligen, eine Entdeckung der Kirche nur mit Taschenlampe kristallisierte sich schnell heraus. Wir beiden Hauptamtlichen, Laura Sünder und ich, übernahmen die Erklärungen und Impulse zu einzelnen Heiligen.
Ein nettes Erlebnis hatte ich mit einer Gruppe junger Männer in sportlichem Outfit. Ich entdeckte sie in der Krypta. Sie waren Footballer wie es die T-Shirts deutlich machten und kamen aus München, Dänemark und der USA. Sie waren auf einem Trainingscamp und schauten sich die Umgebung an. Einmal waren sie schon auf der Comburg, die Kirche aber war verschlossen, zufällig erfuhren sie von der Nacht der Heiligen. Es wurde ein interessantes Gespräch zur Baugeschichte und dem Alter der Kirche, mal auf Englisch, dann auf Deutsch wenn die Vokabeln fehlten. Es ging aber auch über den Glauben, was es bedeutet, von der Auferstehung der Toten zu sprechen. Fast zu kurz war die Zeit für die nette Begegnung.
Herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben: die Kirchengemeinderätinnen und -räte, die begrüßten, an Gefahrenstellen aufpassten, dass niemand stolpert, die den wärmenden Punsch mitbrachten oder einfach in der Kirche präsent waren. Herzlichen Dank auch an die gregorianische Schola unter der Leitung von Peter Pöschl und an Asuka und Domenico Santurri für die weitere musikalische Gestaltung.
Was bleibt? Im nächsten Jahr wird es wieder eine Nacht der Heiligen geben. Wahrscheinlich am 31. Oktober, denn Heilige gibt es noch genügend in der Kirche. Was auch bleibt sind zwei Erkenntnisse. Zum einen scheint die alte und „kitschige“ Stiftskirche auch heute noch die Menschen zu faszinieren und anzuziehen. Die zweite Erkenntnis ist diejenige, dass es mindestens zwei Darstellungen der Hl. Katharina gibt. Wo die zweite sich befindet, zeige ich beim nächsten Mal – ein bisschen Spannung soll an dieser Stelle noch erhalten bleiben.
Pastoralreferent Wolfram Rösch
Hier der Bericht im Haller Tagblatt von Bettina Lober. Herzlichen Dank, für die Erlaubnis des Haller Tagblatt, den Text veröffentlichen zu dürfen.