Der Karfreitag geht zu Ende – Ostern dauert an!

Presserklärung von Dekan Thomas Hertlein, leitender Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde.

Seit dem Konzil von Nicaea im Jahr 325 feiert das christliche Abendland das Osterfest am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond – und das ohne Unterbrechung seit beinahe 1700 Jahren. Ostern als das Fest der Auferstehung und des Lebens fällt auch in diesem Jahr nicht aus, sondern wird in anderer Form gefeiert. Vielen Gemeindemitgliedern wird es schwerfallen, nicht an den Gottesdiensten des österlichen Triduums, das von Gründonnerstag bis zum Ostersonntag dauert, teilnehmen zu können. Ostern fällt dennoch nicht aus, gerade jetzt nicht und gerade in dieser Zeit nicht. Deshalb haben wir in der katholischen Gesamtkirchengemeinde vereinbart, dass alle gottesdienstlichen Feiern – die Einsetzung des letzten Abendmahles, die Karliturgie am Karfreitag, die Osternachtsfeier und auch die Ostergottesdienste am Sonntag und Montag in der erlaubten Form in unseren Pfarrkirchen gefeiert werden, d.h. der Priester feiert mit einer weiteren Person den Gottesdienst. Über das Gebet und die Gottesdienste können wir so eine Brücke zueinander und auch zu den Menschen schlagen, die unser Beten und Singen mehr denn je benötigen. Die Kirchenglocken unserer Kirchen werden hörbar zum persönlichen Gebet und zur Gottesdienstgemeinschaft einladen. Außerhalb der Gottesdienste besteht auch weiterhin die Möglichkeit in unseren Kirchen zum persönlichen Gebet einzukehren, sich mit Gebets- und Andachtsheftchen einzudecken, gesegnete Ostereier, Osterwasser und das Licht des Auferstandenen mitzunehmen, um so ein Stück Ostern daheim erleben und erfahren zu dürfen. Für Familien haben wir für die kindgerechte und familienfreundliche Gestaltung dieser Feiertage auf Vorbestellung Päckchen geschnürt, die am Gründonnerstag angeliefert werden. Ein besonderer Ostergruß ist den über 75-Jährigen unserer Kirchengemeinden bereits per Post zugestellt worden.
Ostern als ein Fest des unbesiegbaren Lebens fällt auch in diesem Jahr nicht aus und die katholische Gesamtkirchengemeinde feiert das österliche Triduum an folgenden Tagen und in folgender Form:

Gründonnerstag – Einsetzung des letzten Abendmahls
Es besteht in allen Pfarrkirchen jeweils für zwei Personen die Möglichkeit zu einer halbstündigen Anbetung vor dem Allerheiligsten, das in der Monstranz auf dem Altar ausgesetzt ist. Eine Anmeldung ist über das jeweilige Pfarramt unbedingt wegen der staatlichen Vorschriften erforderlich.
Christuskönig von 8.00 – 12.00 Uhr
St. Joseph von 15.00 – 19.30 Uhr
St. Maria von 15.00 – 19.30 Uhr
St. Markus von 16.00 – 21.00 Uhr
Um 19.30 Uhr läuten alle Glocken und laden zur Feier des letzten Abendmahls in häuslicher Gebetsgemeinschaft ein.

Karfreitag – Leiden und Sterben unseres Herrn
Die Pfarrkirchen sind geöffnet und laden zum persönlichen Gebet und zur Kreuzverehrung ein. Jeder Kirchenbesucher kann ein Teelicht entzünden und am Kreuz, das an diesem Tag im Mittelpunkt steht, ablegen. Die aufgelegten Hoffnungsbotschaften dürfen gerne mit nach Hause genommen werden.
Besondere Öffnungszeiten:
St. Joseph von 8.00 – 10.45 und ab 12.00 – 19.00 Uhr
St. Markus von 10.00 – 19.00 Uhr

Karsamstag - Osternachtsfeier
Wenn um 21.00 Uhr die Glocken läuten, dann ist die Osterkerze als Siegeszeichen des Lebens über den Tod bereits entzündet und das Exsultet verklungen. In einem zentralen Gottesdienst in Hall wird genau um diese Uhrzeit unter dem Geläut der Kirchenglocken die Botschaft von der Auferstehung Jesu hinaus in unsere Stadt und in die Wohnungen und Häuser verkündet: Der Karfreitag ist zu Ende – Ostern dauert an.

Ostersonntag – Auferstehung des Herrn
Um 10.00 Uhr laden die Glocken zur Gottesdienstgemeinschaft ein und ab 11.00 Uhr sind die Pfarrkirchen geöffnet. Die brennende Osterkerze – Zeichen des Auferstandenen und des Lebens – steht im Mittelpunkt. Jeder Kirchenbesucher kann sich Osterwasser und in einer Becherkerze das Osterlicht mit nach Hause nehmen, damit das Licht der Hoffnung und des Lebens hinein kommt in das Leben und den oft eingeschränkten Alltag der Menschen. In manchen Kirchen liegen auch gesegnete Ostereier zur Mitnahme bereit.
Um 12.00 Uhr läuten die Glocken aller Kirchen – evangelischer wie katholischer Kirchen -  in unserer Diözese und laden in ökumenischer Verbundenheit ein, sich in dieser schwierigen Zeit in Allem vom auferstandenen Herrn getragen zu wissen.

Ostermontag – Emmausgang
Es braucht Zeit, bis die Botschaft vom Leben im Herzen der Menschen ankommt und aus ängstlichen Jüngern Hoffnungsboten macht. Jeder Kirchenbesucher hat die Möglichkeit seine Bitte, seinen Dank auf die ausgelegten Osterbotschaften zu schreiben und an der Osterkerze im Altarraum unserer Kirchen abzulegen. Bei ihm, beim auferstandenen Herrn sind sie gut aufgehoben. Die übrigen Ostergaben liegen auch an diesem Tag zur Mitnahme in den Kirchen bereit.
Wir feiern Ostern – räumlich getrennt und doch verbunden im Gebet und Gottesdienst, denn der Karfreitag ist zu Ende, aber Ostern dauert an.